Qualitätsbericht 2022 62 | 70 Patienten- sicherheit Behandlungs- qualität Messungen im Überblick Patienten- zufriedenheit Qualitätsstrategie Lehre und Forschung Kontinuierliche Verbesserungen FALLMANAGEMENT: GUTE PLANUNG VERKÜRZT DEN SPITALAUFENTHALT Mit einem Pilotprojekt versucht die Lindenhofgruppe, die mittlere Verweildauer um mindestens einen Tag zu senken. Das bedingt gute Anschlusslösungen für die Zeit nach der Hospitalisierung. Das DRG-Fallmanagement der Lindenhofgruppe hilft mit, diese zu finden. Dora Meier (88) stürzt beim Füttern ihrer Katze, der Rettungsdienst bringt die allein lebende Frau in den Notfall der Lindenhofgruppe. Die Untersuchung zeigt: Frau Meier hat beim Sturz Prellungen, aber keine Verletzungen erlitten. Das behandelnde Team stutzt jedoch über die Blutwerte; sie weisen auf eine Entzündung hin. Nach dem Röntgen des Brustraums ist klar: Frau Meier leidet an einer Lungenentzündung und benötigt eine intravenöse Antibiotikatherapie. Sie wird zur stationären Behandlung ins Engeriedspital überwiesen. WÜNSCHE ERFASSEN, LÖSUNGEN ORGANISIEREN Im Engeriedspital läuft derzeit ein Pilotprojekt mit dem Ziel, die mittlere Verweildauer im Spital um mindestens einen Tag zu senken. Das ermöglicht, die Bettenkapazitäten besser auszulasten. Der Aufenthalt der Patientinnen und Patienten wird deshalb vom Moment des Eintritts bis zum Moment des Austritts durch das DRG-Fallmanagement begleitet. Die DRGs sind ein schweizweites Tarifsystem für die stationäre Pflege. Sie legen für jede Diagnose eine Fallpauschale fest. Bei Frau Meier – also bei einer Lungenentzündung – rechnen die DRGs mit einem Spitalaufenthalt von sechs Tagen. In Gesprächen mit dem behandelnden Team bringt Frau Meier klar zum Ausdruck, dass sie so rasch wie möglich nach Hause möchte. Das Team steht diesem Wunsch positiv gegenüber, findet aber, Frau Meier brauche nach dem Spitalaustritt zur vollständigen Wiedererlangung der Selbstständigkeit eine intensive Begleitung durch die Hausärztin und die Spitex. Das Pflegepersonal und die Ärzteschaft der Lindenhofgruppe organisieren diese Anschlusslösung. So kann Frau Meier bereits am fünften Tag nach ihrem Spitaleintritt wieder nach Hause. SYSTEMATISCH PLANEN, KONTINUIERLICH STEUERN Wie bei Dora Meier wird auch bei anderen Patientinnen und Patienten der Aufenthalt im Engeriedspital vom DRG-Fallmanagement systematisch geplant und gesteuert, um wo immer möglich die Aufenthaltsdauer im Spital zu verkürzen. Dazu werden die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten so früh wie möglich erfasst. So bleibt ausreichend Zeit für das Finden einer überzeugenden Anschlusslösung. In jedem Fall wird jedoch die optimale Verweildauer im Spital eingehalten. Nur so kann die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gewährleistet und können Rehospitalisierungen innerhalb der ersten 18 Tage nach dem Spitalaustritt vermieden werden.
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